
Freie Wähler Seligenstadt wollen Verkauf von Lachgas an Minderjährige verhindern
In der letzten Sitzungsrunde der Stadtverordnetenversammlung hatten sich die Freien Wähler Seligenstadt (FWS) eines Themas angenommen, das auch bereits in anderen Kommunen diskutiert wurde, nämlich wie kann man Kinder und Jugendliche vor dem zunehmenden Konsum von Lachgas als Rauschmittel schützen.
„Dazu haben wir vorgeschlagen, dass die städtische Gefahrenabwehrverordnung dahingehend ergänzt werden soll, dass der Verkauf und die Ab- und Weitergabe von Lachgas an Minderjährige in Seligenstadt verboten wird“, führt FWS-Fraktionsvorsitzender Matthias Rupp aus.
Im Stadtparlament trug hierzu Hagen Oftring vor, dass der Konsum von Lachgas leider immer noch unterschätzt wird und die zunehmenden achtlos in die Landschaft geworfenen Kartuschen darauf schließen lassen, dass es auch unter Seligenstadts Jugendlichen dieses Problem gibt. In der Wissenschaft gibt es schon seit längerem die einhellige Meinung, dass der regelmäßige Konsum von Lachgas erhebliche Gefahren mit sich bringt. Der vermeintliche schnelle Kick führt unverzüglich zu gesundheitlichen Schäden. Leider ist es auf Bundesebene bislang nur bei Versprechungen geblieben, hier zu handeln, so dass die FWS-Fraktion Handlungsbedarf auf kommunaler Ebene sieht. Wir folgen damit den Vorhaben vieler Städte wie Frankfurt und zuletzt in Hanau, die eine Änderung der Gefahrenabwehrverordnung beschlossen haben.
Umso erstaunter musste die FWS-Fraktion zur Kenntnis nehmen, dass sich die Seligenstädter Koalition aus CDU und FDP anders als deren Kollegen/-innen in Hanau verhalten und den Antrag abgelehnt haben. Das Negieren des Problems durch die Koalition sowie der immer wiederkehrende Hinweis auf fehlendes Personal lässt uns am Umsetzungswillen zweifeln, so Hagen Oftring weiter. Für uns ist nicht nachvollziehbar, dass man hier versäumt hat, ein Zeichen zu setzen und mit wenig Aufwand gegen den Verkauf an Minderjährige vorzugehen, so Oftring und Rupp unisono.
FWS-Vorsitzender Jürgen Kraft ergänzt: „Es hätte ja völlig ausgereicht, den neuen Passus bei der Stadt Hanau abzuschreiben und schon wäre man der Lage gewesen eine Lösung zu präsentieren."
So bleibt uns zu guter Letzt nur die Hoffnung, dass auf anderer staatlicher Ebene ein Verbot ausgesprochen wird, um auf die potenziellen Gefahren des Konsums von Lachgas hinzuweisen und um unsere Kinder und Jugendlichen zu schützen, so der FWS-Fraktionsvorsitzender Matthias Rupp abschließend.