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Politischer Aschermittwoch der
Freien Wähler Seligenstadt:
Schwierige Entscheidungen, Sicherheit und Engagement für die Bürger

Am Aschermittwoch luden die Freien Wähler Seligenstadt (FWS) traditionell zum politischen Austausch mit Heringsessen in den Frankfurter Hof ein. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung, darunter Bürgermeister Dr. Daniell Bastian und der Erste Stadtrat Oliver Steidl. Hauptredner des Abends waren Brunhilde Reuter und Jürgen Götz vom Seligenstädter Seniorenbeirat, die über ihre wichtige Arbeit berichteten.

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Der FWS-Vorsitzende Jürgen Kraft eröffnete den Abend mit einem Rückblick auf die kommunal- und bundespolitischen Ereignisse der vergangenen Monate. "Der Rosenmontag ist vorbei. Das Wetter war wunderbar, trotzdem war eine Angst da", würdigte er in Reimform den reibungslosen Ablauf des Rosenmontagszuges, bemerkte jedoch, dass die allgegenwärtigen Betonklötze für ein mulmiges Gefühl in der Bevölkerung gesorgt hätten. Auch der Bundestagswahlkampf während der Fastnachtszeit blieb nicht unerwähnt. "Sowas hats in meinem Leben, eigentlich noch nicht gegeben.“ Mit einem weiteren kritischen Reim kommentierte Kraft die neue politische Konstellation: „Merz muss sehen, wie soll es bei uns weitergehen? So ein Vortritt kostet was, und Söder macht da keinen Spaß.“
Ernster wurde der Ton, als er auf die Wiederwahl von Donald Trump zu sprechen kam: „Europa fühlt sich jetzt verraten von Trump und seinen Staaten.“

Ein weiteres zentrales Thema war die steigende finanzielle Belastung der Kommunen durch die Erhöhung der Kreisumlage. Kraft brachte es auf den Punkt: „Die unten sollen zahlen, womit die oben prahlen. Wieder soll für solche Zechen der kleine Bürger blechen.“

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Entscheidungen mit langfristigen Folgen

Bürgermeister Daniell Bastian hob die gute Tradition des Heringsessens am Politischen Aschermittwoch der Freien Wähler hervor und betonte in seinem Grußwort die wachsenden Herausforderungen in der Bundespolitik. „Wir haben uns auf manchen Dingen ausgeruht, das fällt uns jetzt auf die Füße. Jetzt wird massiv investiert, doch das Füllhorn suggeriert, dass es kein Halten mehr gibt. Aber Schulden müssen zurückgezahlt werden – das sind Entscheidungen, die unser Land auf Jahre prägen werden.“ Auch in Seligenstadt seien Steuer- und Gebührenerhöhungen notwendig geworden, obwohl die Stadt selbst keine überdimensionierten Projekte verfolgt habe. Gleichzeitig verwies er auf die schwierige gesellschaftliche Lage in den USA und rief dazu auf, Gesprächsfäden mit vernünftigen Kräften besonders in der Seligenstädter Partnerstadt Brookfield aufrechtzuerhalten.

Erfolgreiche Wahl und mehr Sicherheit

Erster Stadtrat Oliver Steidl lenkte den Blick zurück auf Seligenstadt. Er lobte die vorbildliche Organisation der Bundestagswahl und hob hervor, dass erstmals schon weit im Vorfeld ausreichend Wahlhelfer benannt werden konnten. Zudem erläuterte er die Anpassungen am Sicherheitskonzept für den Rosenmontagszug: „Wir haben gesehen, dass sich etwas verändert hat." Das Sicherheitskonzept werde nicht mehr vorab veröffentlicht, um potenziellen Attentätern keinen Wissensvorsprung zu geben. Schon seit November des vergangenen Jahres habe man im Hintergrund daran gearbeitet. Die interfraktionelle Einigung auf zusätzliche Haushaltsmittel für Sicherheitsmaßnahmen sei ein wichtiger Schritt.

Engagement für ältere Bürger

Brunhilde Reuter, 1. Vorsitzende des Seniorenbeirats, erinnerte an die Gründung des Seligenstädter Seniorenbeirates vor 33 Jahren. Der damalige Bürgermeister Rolf Wenzel hatte sich mit großem Engagement für dessen Einführung eingesetzt, wofür Reuter ihm dankte.
Jürgen Götz, 2. Vorsitzender und Pressesprecher, erläuterte die Arbeit des Seniorenbeirates, der keine bindenden Vorgaben hat, aber beratende Stellungnahmen zu Themen wie Bau, Verkehr und Wohnen abgibt. Angesichts der demografischen Entwicklung werde seine Bedeutung weiter zunehmen: „Im Jahr 2030 wird der Anteil der Menschen über 60 Jahren bei 35 % liegen, bei den Wahlberechtigten sogar über 40 %.“

In jüngster Zeit hat sich der Seniorenbeirat unter anderem mit dem schlechten Zustand einiger Wege auf dem Friedhof, dem barrierefreien Zugang zum Schwimmerbecken im Schwimmbad und der Verschmutzung von Sitzbänken befasst. Auch die Schließung des Sparkassen-Geldautomaten im Niederfeld kritisierte er wie auch bereits die FWS deutlich, zeigte sich jedoch skeptisch, dass die Entscheidung rückgängig gemacht werde. Dennoch sei die Zusammenarbeit mit der Sparkasse Langen-Seligenstadt konstruktiv verlaufen. In einem Praxisbeispiel führte ein gehbehindertes Mitglied des Beirats mit seinem Rollstuhl vor Ort vor, wie schwierig der barrierefreie Zugang zu einer Filiale war – ein Problem, das zur Zufriedenheit aller gelöst wurde.

Ein weiteres Anliegen war der Austausch mit den Seniorenwohnanlagen in Seligenstadt. Der Beirat besuchte stellvertretend das Seniorenwohnheim Kursana, wo sich die Hausleitung über den direkten Dialog freute. Götz lud abschließend alle Interessierten dazu ein, die öffentlichen Sitzungen des Seniorenbeirates zu besuchen.
Der Politische Aschermittwoch der Freien Wähler Seligenstadt bot somit eine Mischung aus kritischer Analyse der Entwicklungen in Seligenstadt und der Welt und konkreten Einblicken in die Herausforderungen der Stadt. Hier setzen sich die Freien Wähler Seligenstadt weiterhin für eine bürgernahe und sachorientierte Politik ein – im direkten Dialog mit den Menschen vor Ort.

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